Alfa Romeo 'Tipo 890T‘
Dieser Motor ist der einzige 8-Zylinder in seiner Kategorie und wurde von Autodelta unter der Leitung des Ingenieurs Chiti entworfen und gebaut.
Statisch vorgestellt anlässlich des GP Italien in Imola 1980, ging er erst 1982 in die letzte Entwicklungsstufe, dem Jahr, in dem er in Monza debütierte.
74 mm Bohrung und 43,5 mm Hub ergaben einen Hubraum von 1497 cm³ bei einem Gewicht von 130 kg. Der vollständig aus Aluminium gefertigte Motor verfügte je Bank über zwei obenliegende Nockenwellen, zahnradgesteuert, vier Ventile pro Zylinder, eine Kurbelwelle aus geschmiedetem Nitridstahl, die sich auf fünf Hauptlager stützte, Pleuelstangen aus einer Titanlegierung und Schrauben und Muttern aus Stahl.
Für das Motorenprojekt wurden zunächst nur in Italien entwickelte Komponenten verwendet, von den Alfa Avio-Turboladern bis zum selbstentwickelten, mechanisch-elektronischen Einspritzsystem. Diese italienischen Komponenten stellten sich als die größten Schwachpunkte des Motors heraus, so dass sich die Alfa Romeo-Ingenieure für die Turbos an KKK und für das Einspritzsystem an Bosch wenden mussten. Doch trotz der Änderungen wurden die Ergebnisse nicht besser.
In den ersten Tests erbrachte der von zwei Avio-Turbos aufgeladene und von einer Batterie von 8 Weber-Vergasern gespeiste Motor eine Leistung von 585 PS bei 11.200 U/min und ein Drehmoment von 39 mkg bei 10.000 U/min. In der weiteren Entwicklung wurde die Kraftstoffzufuhr einem Spica-Einspritzsystem mit mechanischem Verteiler anvertraut.
Mit dem Eintritt von Ing. Tonti in die Firma Alfa Romeo wurde der Motor unter dessen Leitung weiterentwickelt und unter Beibehaltung der grundlegenden strukturellen Merkmale tiefgreifend modifiziert: Austausch des Zylinderblocks mit integrierten Laufbuchsen und Nikasil-Behandlung, neue Köpfe mit anderer Brennraumgestaltung und überdimensionierten Ventilen, neue Kolben, neue Magnesiumwanne und Ventildeckel aus Kohlefaser.
Ein weiterer Schritt in der Entwicklung war die Einführung einer elektronischen Einspritzung, die sich durch eine Drei-Parameter-Einstellung auszeichnete: Motordrehzahl, Stellung der Drosselklappe und Ladedruck.
Im Renn-Setup mit Ladedrücken in der Größenordnung von 2 bar entwickelte der Motor 600 PS bei 10.500 U/min, mit einem Verdichtungsverhältnis von 7: 1 und 45 mkg Drehmoment bei 9.000 U/min.
Eine Erhöhung des Ladedrucks auf 2,3 bar und eine Erhöhung der Motordrehzahl auf 11.500 U/min ermöglichten es, Leistungen von 650-700 PS zu erreichen.
Zu den weiteren Änderungen, gehörte 1984 die Einführung der Wassereinspritzung, der elektronischen Steuerung der Zündung und des variablen Vorlaufs, der die vollelektronische Einspritzung folgte.
In seiner letzten Rennsaison wurde diesem Motor eine Leistung von 800 PS bei 11.000 U/min zugeschrieben, eine Leistung, die bei einem maximalen Ladedruck zwischen 2,6 und 2,9 bar inoffiziell auf 820-840 PS gesteigert werden konnte.
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